Ahornspitze Herbst 2013

Viele schöne Erinnerungen habe ich ans Zillertal, doch dieser Berg geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf!

Jedes Jahr fuhren meine Familie und ich im Sommer nach Hippach zum Kiendlerhof.
Mein Vater und ich bestiegen dort unzählige Berge, so wie die Ahornspitze.
Mit 12 Jahren stand ich auf knapp 3000 Meter; 2973 um genau zu sein.

Vom Bauernhof aus sieht man diesen Berg in seiner ganzen Pracht und so kam es dass wir nach vielen
Jahren (fast schon Jahrzehnten) wieder in seinen Bann gezogen wurden.

Im Herbst 2018 genossen wir ein verlängertes Wochenende am Bauernhof und starteten zeitig in der Früh, bei blauem Himmel in Richtung Berg.

Die Seilbahn nahm uns schnell einmal 1000 Höhenmeter ab. Dies war auch nötig, da wir nur diesen einen Tag dafür Zeit hatten. Außerdem sind die Knie vom Papa nicht mehr die Besten.

Wir schritten den Weg von der Bergstation zur Edelhütte (2238m).

Dort lag schon Schnee!! Wir plauderten mit dem Hüttenwirt, der uns von Neuschnee erzählte.

Seine Antwort auf die Begehbarkeit des Weges war: Wirst scho sehn. Wonns zviel is, kummst hoit wieder.

Kurz nach der Hütte erkannte mein Vater dass der Abstieg von weiter oben mit seinen Knien womöglich
problematisch gewesen wäre und drehte zur Hütte um. Ich beschloss weiter zu gehen.

Gut ausgerüsten mit Lawinenzeug, Karte, Kompass, GPS, Gewand und Jause dachte ich mir dass ich das mit links packe.

Dieser Tag lehrte mich, dass selbst die beste Ausrüstung nichts nutzt wenn das Wetter nicht mit spielt.

Schon am Weg zur Hütte wurde es bewölkt; 100 Höhenmeter weiter oben zog es komplet zu und ich stand in einem Whiteout. Es war kein unterschied mehr zwischen Himmel und Boden. Die Karte war somit auch überflüssig und ich packte den Kompass und das GPS aus.

So kam ich wieder gut auf der Hütte an, wo mein Vater schon mit einem Bier auf mich wartete. Wir genossen das Bier und machten unseren Weg zurück zur Seilbahn.

Natürlich fand ich es schade nicht auf den Gipfel gehen zu können, aber es ist um so mehr eine tolle Erinnerung mit dem Wissen das Richtige getan zu haben. Mit dem Wetter am Berg legt man sich besser nicht an! Gerne erinnere ich mich zurück als ich noch ein Kind war und am Gipfel stand.

Genauso gerne erinnere ich mich an diese Tour und ich male mir auch schon den nächsten Versuch, die Ahornspitze wieder zu besteigen, aus.